TheaterTanzPerformance
ein Wal ist  kein Fisch, einWalFisch schon?

ein Wal ist kein Fisch, einWalFisch schon?

in einem Interview mit dem brasilianischen Theatermacher Antunes Filho hab ich einmal gelesen, dass er eine Unterscheidung macht zwischen Phantasie und Vorstellungskraft (Imagination). ich hab mir das dann immer so vorgestellt, dass die Phantasie jenes ist, was man einfach flieszen und geschehen laesst und dann kommen die Bilder, die Welten, die Begegnungen und die Eingebungen. und umso weniger eine/r kontrolliert, desto mehr kommt und entsteht. die Vorstellungskraft hab ich mir dann wie einen Muskel vorgestellt, den man trainieren kann und die jene Kraft ist, mit der man in die phantastischen Welten eingreifen kann und unser Unterbewusstsein und unsere Traeume mitsteuern kann. es heiszt auch, dass mit der Imagination eine/r Bilder, innere, entstehen laesst. ein Phantasma sozusagen. also einen Geist. spielt einer beim Imaginieren mit inneren Geistern, inneren also. oder? in den performativen Kuensten kreieren wir immer gerne auch Bilder im Austausch mit der inneren Natur. und koennen uns vorstellen so einiges. stellen uns sogar vor, wie wir dann vor einem Publikum agieren wuerden. werden wir dann auch so echt und real uns ausdruecken koennen mit allen Poren und Ellbogen und Kehlen, wie wir das im ProbeRaum machen, vor der Regisseurin. oder werden wir uns verstellen, werden wir dann doch vieles vom Geprobten weglassen und in der Stresssituation doch Altvertrautes herausholen, mit dem wir uns sicherer fuehlen? jetzt haftet dem Wort VorstellungsKraft so ein Hauch von Materie inne. wo bei der Phantasie man so sich in den ueberirdischen, schwer greifbaren Raum sich eintreten sieht, hat bei der Vorstellungskraft eine/r das Gefuehl, dass da ein Kontakt passiert zwischen dem was vorgestellt sich wird und dem, was eine Realitaet, was zum Angreifen bedeutet. eine Zuschauerin zumBeispiel, die kann man, auch wenn man es nicht automatisch darf, aber die koennte man zumindest angreifen. es hat eine/r aber leider sooft und allzuoft, den Eindruck, dass die meisten der unseren „Autoritaeten“, wenn sie ueberhaupt ueber eine Phantasie verfuegen oft so die Bruecke zu einer Realitaet nicht schlagen wollen, oder noch schlimmer, dass wenn sie ihre Phantasie bedient sehen, die Realtiaet ihnen eigentlich ziemlich gleichgueltig ist. die Phantasie waere dann zumBeispiel, dass alle schoen brav mit Abstand ins Theater gehen oder am besten der Abstand so weit ist, dass sie gleich zu Hause bleiben …. oder wenn wir jetzt wieder Veranstaltungen absagen muessen, dann kriegen wir vielleicht was … oder auch nicht? wenn wir uns an das halten, was uns vorgeschrieben wird, obwohl auch ja, ahso eine Vorschreibung, die eigentlich mehr einem VorWurf gleicht und irgendwie so klingt: EigenVerAntwortung, gesunder Menschenverstand und schreib auf, wer bei Dir war … und dann gibt es da Empfehlungen … das heiszt, wenn wir uns nicht halten an was, was … was genau, an wem genau halten wir uns fest? … und die, die dann etwas vorstellen, oder auffuehren … und durch die Einnahmen weniger kriegen, als die die es absagen und ihre ganze Kreativitaet in das Ausfuellen von Formularen stecken … das heiszt es schauen mit Sicherheit wieder ganz viele Menschen durch die Finger … fuehlen sich ungerecht behandelt … obwohl das in den meisten Faellen vermeidbar waere.

was in der ganzen Phantasie und VorstellungsKraft aber immer noch so am meisten absurd scheint, ist, dass so Autorietaeten immer noch fuer ihre Phantasielosigkeit und Traegheit bezahlt werden mit sogenannten UnSummen, die wie so Bienen um sie herumsummen … die armen … sie sich aber mit allen Kraeften gegen, und im NotFall so gar mit vereinten VorstellungsKraeften, unbedingt notwendige und zeitgemaesze Masznahmen wie GrundEinkommen und Gleichstellung aller Menschen, egal ob Sie ueber VerMoegen verfuegen oder nicht, immer noch wehren. nur weil sie behaupten so einfach geht das nicht, es koennte ja jeder kommen und so wie sie UnMengen an Geld fuers NichtsTun fordern … in dem Fall unserer so schoen geliebten Autoritaeten, waer es in den meisten Faellen mit Abstand besser sie wuerden nichts tun fuer ihr Geld und Menschen arbeiten lassen, die ein bisschen weiter schauen koennen als in den Fundus von IchMachEsHaltSoUndLassMirNixNeuesEinFallenWeilEsHabenWirEsSchonImmerSoGemachtUndEinGeldMussManSichErstEinMalVerdienen. sogar die Queen aus England muss krisenbedingt sparen. ist auch fuer sie nicht einfach. die arme. und wenn die in Rio den Karneval absagen, dann koennen wir ja ruhig ein paar TheaterVerantaltungen bleiben lassen.

in Tasmanien sind hunderte Wale gestrandet, ein paar wenige konnte man retten. in unserer Phantasie leben sie weiter, wie die Performance-Theater- und TanzGruppen, die man auf Grund laufen laesst… dabei haette man die Wale eh gewarnt, schon mehrmals, dass sie dem Strand nicht zu nahekommen und ihnen per Mail ein Masznahmenpaket zugeschickt, die haetten dass mit ihren sensiblen Empfaengern doch hoeren muessen … stoert sie ja auch sonst ein jeder Furz, den wir ins Wasser lassen. die GrindWale sind soziale Wesen, sagt ein/e ExpertEIn, das wurde ihnen zum Verhaengnis. wir performativen Kuenstler sind mitunter auch soziale Wesen. soll uns das auch zum Verhaengnis werden?

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